Verweilen am Mozartweg

3. Februar: Keine Musik für “lange Ohren”. Oper und Drama in Mozarts Idomeneo

Idomeneo

Ein Werk, das sogar ein Genie ersten Ranges wie Mozart nur ein einziges Mal in seinem Leben zustande bringt.“ Alfred Einstein

Wolfgang Amadé Mozart wurde 1780 beauftragt, für den Münchner Karneval 1781 eine „große Oper“ zu schreiben. Für den jungen Komponisten war diese Zeit eine der glücklichsten Lebensphasen. Die Voraussetzungen in München waren denkbar gut. – Mozart kannte den Hof, denn schon 1774/75 hatte er dort seine Opera buffa «La finta giardiniera» erfolgreich aufgeführt. –

Bei Idomeneo geht es um die antike Tragödie des kretischen Königs Idomeneo, der sich nach seiner Heimkehr vom Trojanischen Krieg gezwungen fühlt, den eigenen Sohn zu opfern, um Gott Neptun zu besänftigen.

‘Idomeneo’ ist das erste Bühnenwerk, auf dessen Gestalt Mozart auch im Text nachweislich Einfluss genommen hat. Die politischen Umstände, die Auftragsvergabe sowie die willentliche Mischung französischer und italienischer Muster sollten vorsätzlich ein Ausnahmewerk entstehen lassen. Vater Leopold nimmt regen Anteil an der Arbeit seines Sohnes und gibt ihm zu bedenken: „Ich empfehle dir Bey deiner Arbeit nicht einzig und allein für das musikalische, sondern auch für das ohnmusikalische Publikum zu denken, – du weist es sind 100 ohnwissende gegen 10 wahre Kenner, – vergiss also das so genannte populare nicht, das auch die langen Ohren kitzelt.“ – Am 29. Januar 1781, zwei Tage nach Mozarts 25. Geburtstag, wurde die Oper im Münchner Residenztheater erfolgreich uraufgeführt.

Unser Referent, Prof. Dr. Laurenz Lütteken, Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität

Zürich und Leiter des Musikwissenschaftlichen Instituts, kannte die Idomeneo-Partitur bereits in jugendlichen Jahren sehr genau. Seither beschäftigt ihn das Werk immer wieder aufs Neue. – Wir dürfen uns auf einen interessanten Vortrag freuen und hoffen, «Ohnwissenden und Kennern» gleichsam die Ohren zu kitzeln. Herzlich willkommen!

 

Verweilen 3. Februar 2025 (PDF)